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Wintershall sichert neue Energiequelle für Europa

Die aktuellen geopolitischen Verwerfungen bei der Energieversorgung in Europa zwingt zur Diversifizierung von Bezugsquellen für Erdöl und Erdgas. Es ist aber auch eine Folge der Globalisierung mit der wechselseitigen Abhängigkeit im Wirtschaftsbereich, die nun auch am Energiesektor deutlich erkennbar ist. Die möglichen Folgen zeigen sich aktuell nach der Ukraine-Invasion durch die Russische Föderation.  

Die Wüste ruft

Bisher wenig öffentlichkeitswirksam beachtet ist Algerien. Dieses Land ist Afrikas größter Erdgasproduzent und jetzt schon drittgrößter Exporteur von Erdgas nach Europa. Die hoffnungsvolle Energiequelle verdankt Europa dem deutschen Energiekonzern Wintershall, der seit dem Jahr 2002 aktiv am sogenannten Reggane-Projekt federführend beteiligt ist. Dazu zählen insgesamt sechs Erdgasfelder, die sich über eine Fläche von knapp 1.800 Quadratkilometern in der südwestlichen Sahara erstrecken. Entdeckt wurde das Reggane-Feld in den 1960er-Jahren von dem algerischen Staatsunternehmen Sonatrach. Nach einer herausfordernden Feldentwicklung konnte Wintershall Dea mit seinen Partnern Sonatrach, Repsol und Edison im Jahr 2017 das erste Gas fördern.

Erdgas als politischer Hebel

Nach einem Treffen von Italiens Ministerpräsidenten Mario Draghi mit dem algerischen Staatspräsidenten Abdelmadjid Tebboune haben der italienische Energiekonzern ENI mit dem algerischen Partner Sonatrach eine Liefervereinbarung über Erdgas abgeschlossen, das durch eine Mittelmeer-Pipeline nach Sizilien fließen soll. Mit diesem Vertrag sichert sich Algerien einen alternativen Abnehmer zu Spanien, das sich bei den Grenzstreitigkeiten in der Sahara zwischen Marokko und Algerien auf die Seite Marokkos gestellt hat und somit kein algerisches Erdgas mehr erhalten wird.

Wissen

Nach der Übernahme der DEA Mineraloel AG in Hamburg durch die LetterOne Holding in Luxemburg, erfolgte die Fusion mit der BASF-Tochtergesellschaft Wintershall zur Wintershall Dea AG. Eigentümer der LetterOne Holding ist der gebürtige Russe mit ukrainischen Wurzeln Mikhail Friedmann.