Wo Energie fließt, ist auch Leben. Denn Energie ist Leben.
Ist Wasserstoff wirklich die Energie der Zukunft?
Die Energie von morgen ist Wasserstoff, mit dem die Automobile schadstofffrei fahren sollen. Doch sehr bald stellte sich heraus, dass die Autoindustrie mit diesen Erwartungen nicht Schritt halten kann. Zumindest was den privaten Sektor betrifft. Die Mineralölbranche nimmt diese Entwicklung zur Kenntnis und bremst sich – aus Erfahrung mit den Erdgasautos – mit dem Bau von Wasserstofftankstellen ein.
Stoffwechsel – vom Kohlenstoff zum Wasserstoff
Heute kommt dem Wasserstoff eine ganz andere Bedeutung zu. Er soll – ergänzt mit dem fossilen Erdgas – dem steigenden Energiehunger nach elektrischem Strom stillen, der in modernen Gaskraftwerken für die Grundsicherung erzeugt werden muss. Da der Wasserstoff in der freien Natur nur chemisch gebunden vorkommt, muss er aus dieser Verbindung gelöst werden. Das soll durch die Zerlegung (Elektrolyse) von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff erfolgen. Und wenn der hierfür notwendige elektrische Strom aus Erneuerbaren (Sonne/Wind) erzeugt wird, so wird der Wasserstoff grün, auch wenn es sich weiterhin um ein geruch- und farbloses Gas handelt.
Aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage in Europa will man den Import von fossilem Erdgas aus instabilen Regionen reduzieren und gleichzeitig mit grünem Wasserstoff den Energiemix diversifizieren. In Österreich setzt man aufgrund der historischen Bande auf den Nahen Osten, denn Abu Dhabi ist Minderheitsaktionär der OMV AG und mit der Borealis-Transaktion noch wirtschaftlicher mit dem österreichischen Energiekonzern verbunden.
Österreich hofft auf Hilfe aus der Golfregion
Aktuell gibt es einen regen Reiseverkehr von Regierungsdelegationen mit Bundekanzler Karl Nehammer an der Spitze in die Golfregion. Die Frage ist, ob der an fossilem Erdgas reiche Mittlere Osten wie Abu Dhabi und Katar „grünen“ Wasserstoff mit Ökostrom erzeugen und damit Europa versorgen können. Mit Sonnenenergie und Meerwasser wird sich dieser Wasserstoff bestimmt nicht kostengünstig produzieren lassen. Dazu kommt, dass der Mittlere Osten nach wie vor eine politisch sehr instabile Region ist. Außerdem wird das fossile Erdgas von Japan immer mehr nachgefragt. Eine alternative Region wäre zum Beispiel Grönland mit ausreichenden Ressourcen an Wasser und Wind.