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EVN Klimainitiative

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Geothermie – die unerschöpfliche Energiequelle der Zukunft

RAG-Chef Markus Mitteregger (re), gemeinsam mit Gemeindevertretern bei der Inbetriebnahme der Erdwärmesonde am 3. Mai 2012.
© EnergieVision

Am 3. Mai 2012 hat die RAG AG in der Gemeinde Neukirchen an der Vöckla ein für die Energiebranche richtungsweisendes Projekt realisiert. Der österreichische Konzern, der auch zu den führenden Energie-Speicherbetreibern Europas zählt, hatte erstmals eine ursprünglich für Erdöl und Erdgas abgeteufte Tiefenbohrung umgewidmet, da die erhofften Kohlenwasserstoffe nicht in dem erwarteten Umfang nachgewiesen werden konnten. Mit einer Tiefentemperatur von rund 105 Grad Celsius war die 2.850 tiefe Bohrung jedoch ideal geeignet für die Gewinnung von Erdwärme, eine der umweltfreundlichsten Energieformen überhaupt. Sie ist unabhängig von Tages- und Jahreszeiten und kann ohne Verbrennungsvorgänge gewonnen werden.

Gleich dem Prinzip der oberflächennahen Erdwärmesonden bei Einfamilienhäusern wird dabei aufbereitetes Heizwasser am obersten Punkt des Bohrlochs eingebracht, nach unten gepumpt und dabei durch das umgebende Gestein erwärmt. Am tiefsten Punkt bei 2.850 Metern wird das Wasser umgelenkt, wieder an die Oberfläche zurückgefördert, mittels Wärmepumpe auf die erforderliche Temperatur angehoben und anschließend zur Unterstützung über eine 1.040 Meter lange Verbindungsleitung an das nahegelegenes Biomasse-Heizwerk als weitere Energiequelle für das Nahwärmeheizwert geleitet.

Aber wie kommt ein auf die Aufsuchung, Förderung und Speicherung von Erdöl und Erdgas spezialisiertes Unternehmen auf die Idee, auch die unerschöpfliche Wärmemenge aus dem Erdinnern anzuzapfen? „Unser Unternehmen betritt hier keinesfalls Neuland“, argumentierte damals Markus Mitteregger, Generaldirektor der RAG, „denn das Bohren nach geothermalen Lagerstätten basiert auf den gleichen technischen Grundlagen, die auch in der Erdöl- und Erdgasindustrie angewandt werden“.

Nach rund 5 Jahren sehr erfolgreicher Betriebszeit wurde die Erdwärmesonde wieder stillgelegt, denn umfangreiche Adaptierungsarbeiten ließen das Projekt nicht mehr wirtschaftlich betreiben.