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Backstage: Diabolo grantelt über Geschmacksexplosionen

diaboloWARNUNG: Sorglose Besuche in Szenenrestaurants können gefährlich sein. Glaubt man Food-Blogs und Gourmetmagazinen, müssen Gäste dort regelmäßig mit Geschmacksexplosionen rechnen. Es ist schon schlimm, dass den Fressalien-Fachleuten offenbar die Superlative ausgehen, die sie so dringend brauchen, um sich selbst zu loben. Ein simples „geschmacksintensiv“ oder „köstlich“ reicht schon längst nicht mehr aus, um jene Wonnen zu beschreiben, die die von ihrem Alltag gelangweilten Connaisseure bei diversen In-Italienern, In-Franzosen oder In-Koreanern erleben. Neu Ausdrücke der Begeisterungsexplosionen müssen her, selbst wenn Restaurantkritikern dadurch metaphorisch zu echten Minenfeldern werden. Sie, geschätzte LeserInnen, sind hiermit gewarnt worden! Über Explosionen lässt sich selbst mit Militärs ebenso wenig streiten wie über den Geschmack an sich: Sie sind in den allermeisten Fällen nicht erregend oder erstrebenswert, da vom Wesen her zerstörerisch. Ihre zermalmende Kraft stammt von einer dynamischen Ausdehnung, die einen Zusammenbruch der ursprünglichen Struktur herbeiführt. Im Ergebnis ähnlich, allerdings weit raumsparender, ist demgegenüber die Implosion, die in der Gastronomie entweder bei Soufflés (physisch) oder bei Tomatensüppchen (geschmacklich) auftritt. Alles ist hin, dichtete schon zur Pestzeit der Augustin in Wien.Explosionen können – je nach der Schwere – unterschiedliche Verletzungen zur Folge haben, etwa in Knalltrauma (bestimmte Erbsen), Verbrühungen (heiße Suppe), oder Schockzustände (Rechnung!) Am besten meidet man daher Orte, an denen sich Geschmacksexplosionen ereignen könnten. Auch wegen des dort oft verkehrenden teuflischen Publikums, meint Ihr DIABOLO.