Wo Energie fließt, ist auch Leben. Denn Energie ist Leben.
Aral – 100 Jahre Innovation und Qualität
Im Frühjahr 1924 grübelte der Chemiker Walter Ostwald in Bochum über eine ganz und gar unwissenschaftliche Frage: „Wie nenne ich ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen, das dem Autofahrer als besonders klopffester und damit motorfreundlicher Kraftstoff angeboten werden soll?“ Seine Antwort war der Name, der seitdem die Qualität und Spitzenleistung bürgt. Aral. Eine simple Kombination der Anfangsbuchstaben von zwei Gruppen der Kohlenwasserstoffe, den Aromaten (Benzol) und Aliphaten (Benzin). Der Markenname „Aral“ war geboren.
Ostwalds Honorar für diese Leistung fiel vergleichsweise bescheiden aus. Drei Flaschen 1921er „Enkirchener Steffensberg“ spendierte der Vorstandsvorsitzende des damaligen Bochumer Benzol-Verbandes, dem Vorläuferunternehmen von Aral, für diesen Geistesblitz und damit für die Schaffung eines Markennamens, der heute kaum zu bezahlen wäre.
Dieses innovative Kraftstoff-Gemisch, das Oswald speziell für Kraftfahrzeugmotoren entwickelte, war vor 100 Jahren zugleich die Geburtsstunde des ersten Super-Kraftstoffs der Welt. Er war nicht nur klopffest und motorschonend, sondern auch der ergiebigste und leistungsstärkster seiner Zeit. So gelang mit der „Bremen D 1167“, einem Flugzeug vom Typ Junkers W 33, das mit dem Super-Kraftstoff „B.V. Aral“ betankt wurde die erste Ost-West-Atlantik-Überquerung.
Aral – Marktführer im deutschen Tankstellenmarkt
Unter dem Markennamen Aral entwickelte sich in den vergangenen 10 Jahrzehnten ein Unternehmen, dessen Innovationskraft weit über den Kraftstoffvertrieb hinausgeführt hat. Mit dem „Aral Store“ setzte sich der aus den USA kommende „Convenience-Trend“ fort, das heißt, der Besuch der Tankstelle wurde mit dem umfassenden Angebot mit Waren des täglichen Bedarfs zu einem nicht nur auf die Kraftstoffversorgung beschränkten, sondern auch zu einem von Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit geprägten angenehmen Einkaufserlebnis.
Aktuell hat Aral mit „REWE to go“ das traditionell geprägte Spannungsfeld zwischen der Tankstellenbranche und den führenden deutschen Lebensmittelkonzernen entschärft und sich mit dieser neuen Marke als vielfältigstes Dienstleistungsunternehmen am deutschen Tankstellenmarkt profiliert, ergänzt um das Angebot von Ladestationen für das Auftanken von Elektrofahrzeugen.
Aral und BP in Deutschland
Anfang Juli 2001 gab es vorerst nur eine überraschende Pressemitteilung: Der deutsche Energiekonzern E.ON würde Anteile der Öltochter Veba Oel mit Aral an BP plc, London verkaufen und im Gegenzug von der deutschen BP AG deren Anteile an Ruhrgas, dem größten deutschen Gasversorger, erhalten. Am 16. Juli 2001 wurde dieser Deal durch die jeweiligen Chefs, Ulrich Hartmann von E.ON und Lord John Browne von BP bestätigt. Somit war auch der Umbau von E.ON zu einem „lupenreinen Energieunternehmen“ als nahezu abgeschlossen.
Aral bleibt unangefochtener Markführer in Deutschland
Als Konsequenz stellte sich nun die Frage, ob die die deutschen BP Tankstellen auf Aral oder die Aral Tankstellen zu BP Tankstellen gebrandet oder ob es vielleicht zwei Marken unter einem Dach geben würde. Die finale Entscheidung war, dass die historische Traditionsmarke Aral, die 98 Prozent der deutschen Bevölkerung kennen, erhalten blieb. Die BP Tankstellen wurden „Aralisiert“ und Teile davon aus kartellrechtlichen Gründen anderen Marktteilnehmern verkauft. Ein möglicher Grund könnte gewesen sein, dass sich das Erscheinungsbild von Aral – von wenigen farblichen Korrekturen abgesehen – seit Jahrzehnten nicht verändert hat. BP war einmal „Britische Petroleum“, dann „BP Amoco“ und zuletzt „beyond petroleum“ und eben – im Unterschied von Aral als reine Handels- und Dienstleistungsgesellschaft – Teil eines der führenden voll integrieren Mineralölkonzerne.
Aral in Österreich
Wegbereiter von Aral in Österreich war der oberösterreichische Mineralölhändler Franz Josef Doppler, der im Jahr 1945 für den Deutschen Benzolverband das Aral Tankstellennetz aufbaute. Bis zum Jahre 1990 war Aral Austria, gemeinsam mit dem österreichischen Aral-Lizenznehmer OMV nach Deutschland die größte und erfolgreichste Tankstellengesellschaft im Aral-Konzern. Darnach strahlte der Aral-Diamant in Österreich noch heller, denn der Marken-Lizenzvertrag für die Tankstellen des staatlichen OMV-Konzern wurde mit 30. September 1990 gekündigt und somit die mit einem Lizenzvertrag verbundene Einschränkung von Aral im Marktauftritt beendet. Der Grund für die Trennung war, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhangs der österreichische Mineralölkonzern OMV auch in Osteuropa mit der Aral Marke präsent sein wollte, was Deutschland jedoch ablehnte.
Aral Austria errichtete 1972 die erste Autobahntankstelle mit Rasthaus, das der Spitzengastronom Heinz Rosenberger führte und aufgrund seiner Verdienste für die Autobahn-Gastronomie zum touristische Botschafter Österreichs gekürt wurde. Es war das Ergebnis einer vorbildlichen Zusammenarbeit zwischen zwei Unternehmen, die jedes für sich das richtige Konzept im Sinne von Convenience, somit dem Kunden verpflichtet, realisierten und dies mit starker Ausstrahlung weit über die Grenzen Österreichs hinaus.
Aral und BP – Österreich ging einen anderen Weg
Die im Eigentum von Aral Austria stehenden Tankstellen wurden von BP übernommen, ergänzt mit Standorten der US-Konzerne Mobil Oil und Esso, die sich später aus Österreich zurückzogen. Die OMV/Aral-Lizenztankstellen wurden auf die neue Tankstellenmarke – ident mit dem Konzernlogo OMV – umgestaltet, ergänzt mit VIVA, einem pfiffigen Convenience-Konzept, das etwa zeitgleich wie der Aral Store in Deutschland entwickelt wurde.