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Tiefer Ölpreis bereitet zunehmend Sorgen
Der niedrige Ölpreis schlägt sich nicht nur in der Wertschöpfungskette der Multis negativ nieder, sondern steuert auch in die Richtung möglicher Staatskrisen in Förderländern wie Venezuela oder Algerien. Aber auch die Weltmacht Rußland leidet bekanntermaßen unter den rückläufigen Ölpreisnotierungen. Der Preissturz verursacht ebenso der Finanzwelt Kopfzerbrechen, weniger bei den Großbanken, wo Kredite an den Energiesektor nur so drei bis fünf Prozent aller Darlehen ausmachen. Besonders betroffen ist dabei der US-Markt mit dem Fracking-Boom, wo viele kleinere Produzenten die Finanzmittel für die Förderung von Gas und Öl aus nicht konventionellen Lagerstätten eingesetzt haben. Diese Fördermethode rechnet sich bei dem derzeitigen Ölpreis nicht mehr und das wirkt sich damit auch negativ auf die Bilanzen jener Dienstleistungsunternehmen aus, die im Auftrag der Ölkonzerne das schwarze Gold aufspüren und aus dem Boden holen.
In Venezuela oder Algerien, wo sich die Staatsbudgets im Wesentlichen aus dem Öl- und Gasverkauf finanzieren, ist die Befürchtung besonders groß, dass die rückläufigen Einnahmen zu einer Destabilisierung der Sozialstrukturen führen kann. So hat Venezuela kürzlich den Benzinpreis angehoben, was zu massiven Ausschreitungen bei der Bevölkerung geführt hat.
Auch die großen Ölmultis wie BP, ExxonMobil oder Shell müssen saftige Gewinneinbußen verkraften. Bei dem britisch-niederländischen Energieriesen Shell sackte im Vorjahr der Gewinn um 90 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro ab und der staatliche norwegische Ölkonzern Statoil muss durch den Preisverfall sogar einen Verlust von 3,9 Milliarden Euro in 2015 verbuchen.
OMV: Neue Strategie als Antwort auf die weltweite Ölkrise
Nach wie vor zählt die Ölbranche zu den Eckpfeilern der Weltwirtschaft und damit diese nicht zu sehr ins Wanken kommen, werden von den Multis aufgrund des veränderten Marktumfeldes neue Strategien erarbeitet. Das betrifft auch den österreichischen voll integrierten Öl- und Gaskonzern OMV, der sich der globalen Entwicklung nicht entziehen kann und dem das Jahr 2015 durch den Rückgang des Ölpreises um fast 50 Prozent kräftige Gewinneinbußen beschert hat. Der Verlust bei Exploration und Produktion (EBIT minus 2.371 Millionen Euro) konnte jedoch durch ein Plus (EBIT 334 Millionen Euro) aus dem Bereich Raffinerien und Tankstellen etwas abgefedert werden.
Der Cashflow als signifikante Bilanzkennzahl betrug 2.834 Millionen Euro. Im Jahr 2014 wurde noch ein Cashflow aus der Betriebstätigkeit in Höhe von EUR 3.666 Millionen erwirtschaftet.