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Österreich: Kraftstoffe und Heizöl rückläufig. Doppler-Gruppe auf Erfolgskurs

Die von dem Fachverband der Mineralölindustrie Österreichs erstellte Tankstellenstatistik für 2014 zeigt keine signifikanten Veränderungen zum Vorjahr, auch wenn sich die Tankstellenanzahl in Summe um 38 Standorte auf 2.622 reduziert hat. Dabei handelt es sich überwiegend um Anlagen, die aufgrund standortspezifischer Problem wie mangelnde Ausbaufähigkeit zu Premium-Tankstellen, geschlossen wurden und auch nur das Netz der sogenannten „Majors“ betraf. Dazu zählen BP, Eni, Jet, MOL, OMV und Shell. In die zweite Kategorie fallen Marken wie A1, Avia, Genol, IQ und Turmöl. Marktführer nach Tankstellenanzahl ist unter den „Majors“ OMV einschließlich Avanti mit 343 Anlagen, Eni mit 319, gefolgt von BP (249), Shell (260), Jet (146) und MOL mit 11 Standorten.

Der Absatz an tankstellenbezogenen Mineralölprodukten zeigt ein Minus von 2,49 Prozent bei Benzin (Eurosuper -3,14 Prozent, Normalbenzin -9,67 Prozent) und ebenso bei Diesel von -1,36 Prozent, jeweils im Vergleich zu 2013. Auch der Verkauf von Heizöl extra leicht verringerte sich, und zwar um 10,69 Prozent, vermutlich wie in Deutschland, aufgrund der warmen Witterung.

Ein Blick auf alternative Tankangebote wie Erdgas (CNG) und Strom zeigt, dass es dort kaum Wachstum gibt. Aktuell gibt es in Österreich 171 Erdgastankstellen, die in den letzten 15 Jahren von den Tankstellengesellschaften und fallweise auch Stromkonzernen errichtet worden sind. Bei einem Investitionsaufwand in Höhe von etwa EUR 500.000 pro Standort haben diese Gesellschaften bis heute 85 Millionen Euro in das Erdgas-Tankstellennetz investiert. Dem gegenüber fahren laut Fachverband Gas und Wärme aktuell nur etwa 8.300 Erdgasfahrzeuge auf Österreichs Straßen. Sehr viele davon im konzerneigenen Fuhrpark der regionalen Energiedienstleister wie zum Beispiel Wien Energie, EVN oder Kelag.

Erstmals wurden auch Stromtankmöglichkeiten an heimischen Tankstellen erhoben. Demnach gibt es aktuell neun Standorte, wo E-Mobile betankt werden können. Die Investitionen und Betriebskosten für diese Ladesäulen übernehmen die in der Zwischenzeit für den Netzausbau gegründeten Joint-Venture-Unternehmen aus der Strom- und Technologiebranche wie zum Beispiel SMATRICS. Eine verstärkte Ausweitung ist insofern kompliziert, da E-Mobile nur dann als umweltfreundlich gelten, wenn sie ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind, Wasser oder Photovoltaik betankt werden. Die Tankstellenunternehmen decken ihren Strombedarf jedoch aus einem Mix verschiedener Stromquellen, wo durchaus auch Strom aus Kernenergie oder Kohlekraftwerke enthalten sein kann.

Mittelstand bringt Bewegung in die österreichische Tankstellenlandschaft

Die Geschäftsführung von Doppler ist weiterhin auf Erfolgskurs ( vlnr: Franz Joseph Doppler, Daniela Dieringer und Dr. Bernd Zierhut.

Die Geschäftsführung von Doppler ist weiterhin auf Erfolgskurs (vlnr: Franz Joseph Doppler, Daniela Dieringer und Dr. Bernd Zierhut).

Der größte private Tankstellenbetreiber Österreichs, die Doppler-Gruppe aus Wels, bringt mit ihren Aktivitäten ziemlich viel Bewegung in die österreichische Tankstellenlandschaft. Nach wie vor entwickelt sich das Unternehmen gegen den Branchentrend mit einer starken Absatzausweitung in allen Geschäftsbereichen und einem soliden Finanzergebnis von 1,595 Millionen Euro und einem Cash Flow in Höhe von 8,645 Millionen Euro.

Was sind die Erfolgsfaktoren? Maßgebend für das erfreuliche Ergebnis sind die Netzerweiterung durch den Ankauf von Mitbewerber-Tankstellen und nach der Übernahme des BP Gasgeschäftes nun auch die Übernahme des gesamten Flüssiggasgeschäftes, das heißt Tank- und Flaschengas, der Energie Steiermark.

Aktuell umfasst das Doppler-Tankstellennetz 245 Standorte und ist mit der Turmöl-Marke damit Marktführer unter den heimischen Diskonttankstellen. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die sukzessive Umrüstung traditioneller Tankstellen auf Automatenbetrieb mit dem Ziel in zwei Jahren nach Avanti der zweitgrößte Automagenanbieter in Österreich zu sein. Die OMV Tochtergesellschaft Avanti betreibt derzeit etwas über 130 Automatentankstellen, davon fünf an Metro-Großmärkten.

Nach der erfolgreichen Testphase des Nah & Frisch punkt-Konzepts plant Doppler-Geschäftsführer Dr. Bernd Zierhut heuer in den Regelbetrieb überzugehen. Bei diesem Konzept handelt es sich, alternativ zu den Spar Express-Märkten, um einen verkleinerten Nahversorger mit erweitertem Warensortiment im Umfang von maximal 1.100 Artikeln – und vor allem vergünstigten Preisen.

Eine weitere sehr erfolgversprechende Vertriebsschiene betrifft den „noon-food-sector“. In der Zusammenarbeit mit dem Autozubehörhändler Forstinger stellt sich Bernd Zierhut zwar gegen den Trend in der Branche, kein Autozubehör, sondern nur noch Snacks, Getränke und Lebensmitteln an Tankstellen zu verkaufen, Tests hätten jedoch bewiesen, dass es für nicht erklärungsbedürftiges Autozubehör wie Wischerblätter, Lack- und Autopflegemittel – und alles zu „Forstinger-Konditionen“ durchaus eine ausreichende Kundennachfrage gibt.